UWV erlebt Börde-Bahn

UWV erlebt Börde-Bahn

Kreistagsfraktion und Ratsfraktionen der Unabhängigen aus Euskirchen und Zülpich haben am vergangenen Freitag im späten Nachmittag die praktische Nutzbarkeit und die Auslastung der Börde-Bahn ausprobiert. Ca. 14 Personen einschließlich Landratskandidat Johannes Winckler kamen mit 3 Gruppentickets à 5 Personen – größere Sammeltickets gibt es noch nicht – auf Gleis 4 des Euskirchener Bahnhofs zusammen.

Außer dieser Gruppe waren etwa 3 bis 4 weitere Mitreisende unterwegs. Auf dem Programm stand die Fahrt nach Düren und anschließende Rückfahrt nach ca. 15 Minuten Aufenthalt.

Die Bahn (2. Generation der entsprechenden Fahrzeuge der Rurtalbahn) macht einen hellen und freundlichen Eindruck. Leider war aufgrund der einsetzenden Dunkelheit von der Börde nicht mehr viel zu sehen. Jedoch gab dies Gelegenheit, mit Personal und anderen Fahrgästen ins Gespräch zu kommen und so einen Eindruck dieser Verbindung zu erhalten.

Die Börde-Bahn hat ein sehr freundliches Begleitpersonal. „Gute Seele“ im weiß-blauen Triebwagen ist Frau Renate Flock, die auf der Strecke ratsuchende Fahrgäste oder Familien mit Kindern betreut.

Ebenso bereitwillig zur Auskunft und kundenfreundlich war der Kontrolleur und „Schrankenwärter“, der in seiner gelb-weißen Warnweste mit Flagge und Kelle an 2 Bahnübergängen in Elsig und Nemmenich die Schranken bedienen bzw. den Verkehr anhalten muss.

Die Rurtalbahn legt ein recht zügiges Tempo vor. Bei besserem Ausbau dürfte die Strecke nach Düren in kürzerer Zeit zu bewältigen sein.

UWV erlebt Börde-BahnUns wurde mitgeteilt, dass die Gruppe der UWV seit Beginn der regelmäßigen Fahrten im Probebetrieb die bislang mit Abstand größte Auslastung der Börde-Bahn bei einer Fahrt ergeben habe.

Nach dem Grund der Fahrt befragt, gaben Mitreisende an, dass einfach nur einmal der Besuch in der nahe gelegenen Stadt geplant war; ein junger Mann aus Aachen hatte sich über eine entsprechende App die günstigste Verbindung über Düren zum Besuch seiner Freundin in Bad Münstereifel heraussuchen lassen. Ein anderes Paar suchte Bekannte in Düren auf, um gemeinsam ein Spiel des FC im Live-TV zu sehen. Die Rückreise sollte per Taxi erfolgen.

Eine andere Mitfahrende berichtete über die Nutzung der Bahn mit ihren Kindern zum Erreichen des an der Strecke gelegenen Bubenheimer Spielelandes bei Nörvenich.

„Auch die Mitnahme von Fahrrädern in begrenztem Umfang ist entsprechend dem vorhandenen Platzangebot, möglich“ ergänzte Frau Flock.

Die Unabhängigen der Stadt Euskirchen – so Richard van Bonn – sehen die Bahn, bei besserer Taktung und Anbindung, als zukunftsfähig an.

Sein Kollege in Zülpich, Gerd Müller, verweist auf die kaum zu ersetzende Anbindung der Schnellbuslinie SB 98, die viele Dörfer bei relativ zügiger Anbindung nach Düren und Euskirchen erschließt sowie auf die etwas langsamere Linie 298, die zahlreiche Ortschaften anbindet und so leicht nicht durch die Bahn ersetzt werden kann.

Johannes Winckler, Landratskandidat der CDU, merkt an, dass insbesondere im Hinblick auf den Schulbusverkehr noch sehr viel Vor- und Feinplanung erforderlich sei, wenn man u. a. wesentliche Teile des Schülerverkehrs über die Bahn abwickeln lassen möchte.

Zusammenfassend war festzustellen, dass die eingleisige Börde-Bahn derzeit eher ein Freizeitangebot für Gruppen und Individualreisende darstellt. Zur Alternative im Berufsverkehr fehlen im derzeitigen Probebetrieb noch die maßgeschneiderten Abfahrtszeiten sowie die Taktung.

Von | 2020-02-08T17:25:01+02:00 Freitag 07. Februar 2020|Aktuelles, Presse|